Evaluations(ergebnisse)

Die Evaluation war vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegeben worden mit dem Ziel, die Wirkung der durch die Bundesstiftung vergebenen ergänzenden finanziellen Hilfen als präventive Lebens- und Kinderschutzmaßnahme in einer für schwangere Frauen kritischen Übergangsphase im Lebenslauf systematisch zu untersuchen.

Breite Datenbasis

Einbezogen wurden alle Ebenen der Stiftungsarbeit von der Bundesgeschäftsstelle über die zentralen Einrichtungen, die in den Ländern die Mittelvergabe organisieren, bis zu den Schwangerschaftsberatungsstellen vor Ort und deren Träger. Neben der Analyse vorhandener Statistiken, Richtlinien und Informationen erfolgten vertiefende Analysen bei Beratungsstellen in 20 Modellregionen mit anonymisierten Falldokumentationen von 826 Antragstellerinnen.
Bei der bundesweiten Befragung von insgesamt 1.339 Schwangerschaftsberatungsstellen bestätigte die außerordentlich hohe Rücklaufquote von 76 Prozent das große Engagement der Beratungsfachkräfte im Zusammenhang mit der Umsetzung der Bundesstiftungsaufgaben.

Wichtige Ergebnisse

Der vorliegende Untersuchungsbericht belegt neben den unmittelbaren Wirkungen der ergänzenden, finanziellen Stiftungshilfen auch die wichtige Bedeutung der „Türöffnerfunktion“: Die Antragstellung in den Schwangerschaftsberatungsstellen vor Ort eröffnet den Frauen und ihren Familien einen niedrigschwelligen Zugang in ein vertrauensvolles Beratungssystem und darüber hinaus ins vielfältige Netzwerk früher Hilfen. Außerdem wurde eindrucksvoll bestätigt, dass die finanzielle Unterstützung der Bundesstiftung in der Verknüpfung mit der fachlichen Beratungsarbeit der Schwangerschaftsberatung optimal zusammenwirkt und diese Kombination für die schwangeren Frauen individuelle Hilfe in einer weichenstellenden Phase ihres Lebenslaufs gewährleistet.

Studie belegt Wirksamkeit

Seit 30 Jahren unterstützt die Bundesstiftung Mutter und Kind Schwangere in finanziellen Notlagen. Die Wirksamkeit dieser Hilfen wurde nun auch von einer Evaluationsstudie belegt, die im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entstanden ist. Für viele Frauen ist die Antragstellung zudem ein „Türöffner“ in die Schwangerschaftsberatung und das vielfältige System früher Hilfen.

Stiftungshilfen sind „Türöffner“ für weitere Unterstützungsangebote

Die Untersuchungsergebnisse bestätigen, dass die Stiftungshilfen für schwangere Frauen in Notlagen oft der ganz entscheidende Baustein sind, um die Schwangerschaft auszutragen. Da die Antragsstellung in einer Schwangerschaftsberatungsstelle stattfindet, können in der vertrauensvollen Beratung zusätzliche Problemlagen erkannt und weitere Hilfsangebote vermittelt werden. Viele erfahren hier häufig zum ersten Mal von den verschiedenen familienpolitischen Unterstützungsangeboten.

Im Rahmen der Evaluation wurde auch deutlich, dass die Problemlagen der Schwangeren häufig sehr komplex sind. In den meisten Fällen geht es um die schlechte finanzielle Situation aufgrund von prekären Erwerbssituationen oder Arbeitslosigkeit. Hinzu kommt, dass die allgemeinen finanziellen Belastungen – vor allem die Kosten für Wohnen und Mobilität – in den letzten Jahren stark gestiegen sind.

Studie „Bundesstiftung Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“

Die auf zwei Jahre angelegte Evaluation wurde gemeinsam vom ISG – Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH und dem Büro für Evaluation und wissenschaftlichen Service erstellt.

Neben der Analyse vorhandener Statistiken, Richtlinien und Informationen sowie der Auswertung der jährlichen Sozialdatenstatistiken der Bundesstiftung Mutter und Kind wurden Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern der Zuweisungsempfänger veranstaltet, die in den Ländern die Mittelvergabe organisieren, sowie über 1.000 Schwangerschaftsberatungsstellen schriftlich befragt. Außerdem erfolgte eine vertiefende Analyse in 20 Modellregionen mit mehr als 800 Antragstellerinnen.

Die Evaluationsstudie steht allen Interessierten als Online-Broschüre kostenlos zur Verfügung.

Hilfen für schwangere Frauen

Der am Ende dieses Abschnittes herunterladbare Artikel „Hilfen für schwangere Frauen in Notlagen. Zentrale Ergebnisse der Evaluation der ‚Bundesstiftung Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens’“ verdeutlicht die Arbeitsweise der Bundesstiftung in Kombination mit der Schwangerenberatung und beschreibt eindrucksvoll die sich wechselseitig verstärkenden Effekte zwischen der präventiven Wirkung der finanziellen Stiftungshilfen einerseits und der Annahme des Beratungsangebots durch die Schwangeren andererseits. Der Artikel ist Anfang 2014 im BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung)-FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung, Themenheft Schwangerschaftsberatung erschienen. 

Hilfen für schwangere Frauen in Notlagen. Zentrale Ergebnisse der Evaluation der Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“.